€uro am Sonntag: "Ich kaufe jetzt"

Euro am Sonntag vom 23.03.2013

Unternehmen, die von Eigentümern geführt werden, entwickeln sich nach diversen Studien langfristig besser als der Durchschnitt. Dies liegt wohl daran, dass oft erhebliche Teile des Familienvermögens im eigenen Unternehmen investiert sind und ein Denken in Generationen statt in Quartalen erfolgt. Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber der eigenen Firma, den Mitarbeitern und Kunden sowie eine hohe Identifikation sind typische Merkmale inhabergeführter Unternehmen. So geht den Verantwortlichen die Stabilität der Gewinne vor der kurzfristigen Gewinnmaximierung, was sich langfristig in höheren Aktienkursen niederschlägt.

Diese Erkenntnis kann man sich mit einem gut gemanagten Aktienfonds zunutze machen. Wir kaufen den BB-Entrepreneur-Europe-Fonds von Bellevue, der eine erfolgreiche Stock-Picking-Strategie eigentümer- beziehungsweise familiengeführter Unternehmen in Europa umsetzt. In ihrem Investmentprozess wählt Fondsmanagerin Birgitte Olsen aus einem liquiden Universum von rund 600 Unternehmen, deren Eigentümer mindestens 20 Prozent der Stimmrechtsanteile kontrollieren, 30 bis 40 Titel aus. Zu den Top-Positionen gehören so unterschiedliche Titel wie der Softwareriese SAP, der Reifenhersteller Pirelli, der Industriekonzern Andritz, die Modefirma Gerry Weber und das Uhrenkonglomerat Swatch. Dabei nimmt Olsen die Unternehmenslenker in persönlichen Gesprächen genau unter die Lupe. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So hat der Fonds seit seiner Auflegung Ende April 2009 bis heute 98 Prozent an Wert zugelegt, während seine Benchmark, der Stoxx Europe 600 (Net Return), nur 66 Prozent gewann. Auch im Vergleich zu anderen Entrepreneur-Fonds schneidet der Bellevue überdurchschnittlich gut ab.

Ihr bestes Investment? Die Gründung unserer eigenen Vermögensverwaltungsgesellschaft 2001, die so manch schwieriges Fahrwasser seit dieser Zeit umschifft hat. Hinzu kommt, dass ich zur Eigenkapitalhinterlegung bei Gründung Aktien fast zu Höchstständen verkaufen „musste“.

Ihr schlechtestes Investment? Der Kauf von Griechenland-Anleihen zu Kursen um 40 Prozent, nachdem wir davon ausgingen, dass kleine Privatanleger nicht am Schuldenschnitt teilnehmen müssen. Die Praxis lehrte uns aber etwas anderes - zum Glück nur in einer kleinen Dosis.

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