FondsDISCOUNT.de: Interview mit SIGAVEST „Investieren in Strategien und Köpfe“

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Interview: SIGAVEST
„Investieren in Strategien und Köpfe“

Der SIGAVEST Vermögensverwaltungsfonds investiert seit über 10 Jahren in erfolgreiche Anlagestrategien und Experten. FondsDISCOUNT.de hat SIGAVEST-Geschäftsführer Christian Mallek zu Philosophie, Performance, Risikomanagement befragt.

 

Herr Mallek, seit 12 Jahren existiert der SIGAVEST Vermögensverwaltungsfonds UI (ISIN: DE000A0MZ317). Wie konnte der Fonds die ersten Monate in 2019 abschließen?

Christian Mallek: Das ist korrekt, unser Fonds existiert bald seit 12 Jahren. Unser vermögensverwaltendes Konzept haben wir aber erst im Dezember 2011 eingeführt. Zuvor waren wir immer voll im Aktienmarkt investiert. Seit dieser Anpassung haben wir eine ruhige Wertentwicklung von durchschnittlich 5,3 Prozent p.a. bei einer Volatilität von 6,6 Prozent (Stand 30. 04. 2019). Die ersten 4 Monate des Jahres 2019 konnten wir 11,3 Prozent zulegen.

 

Mit vermögensverwaltendem Status investiert der Fonds gestreut in Fonds und in Einzelwerte. Wie ist die Gewichtung im Portfolio?

Christian Mallek: Wir haben einen sehr flexiblen Ansatz, der die Aktienquote vorübergehend auch deutlich reduzieren kann. Langfristig sind wir absolut von dieser Anlageklasse überzeugt, weshalb wir im Regelfall einen recht hohen Anteil davon in unserem Fonds mit Spezialisten besetzen. Aktuell beträgt die Aktienquote rund 74 Prozent, davon sind rund 12 Prozent in Einzelaktien investiert.

 

„Investieren in Köpfe und Strategien“: Das ist das deklarierte Motto des Fonds. Um welche konkreten Strategien handelt es sich? Auf welche Portfoliomanager setzen Sie?

Christian Mallek: Für uns ist es sehr wichtig, dass wir uns mit der Philosophie der Manager identifizieren können. Nicht jeder kann in jedem Bereich gleich gut sein. Unsere Aufgabe ist es, die jeweiligen zu besetzenden Themen mit den entsprechenden Spezialisten zu besetzen. Dabei schauen wir uns beispielsweise an, wer es in den vergangenen Krisen geschafft hat, hohe Kursverluste zu vermeiden und das Geld seiner Anleger weitestgehend zu erhalten. Unser Blick ist aber nicht nur in die Vergangenheit gerichtet. So interessieren uns beispielsweise auch junge Konzepte, in die wir rechtzeitig investieren, wenn uns die handelnden Personen überzeugen. So haben wir beispielsweise schon in den volatilitätsarmen „Absolut Return Multi Premium“ von Sergej Crasovschi investiert, als dieser erst ein Volumen von 7 Mio. Euro hatte (aktuell 177 Mio.). Auch das junge Konzept von Baki Irmak und Stefan Waldhauser mit ihrem „The Digital Leaders Fund“ überzeugt uns, weil die Manager aus dieser Branche stammen und das Thema für uns nicht mehr aus dem Anlagefokus wegzudenken ist. Oder wer kennt sich beispielsweise gut in der Region Japan aus? Für uns sind das klar die Experten vom „Atlantis Japan Opportunities Fund“, Taeko Setaishi und Robert Burghardt, die mit ihrem Stockpicking-Ansatz seit 2003 den japanischen Aktienmarkt um durchschnittlich 7,3 Prozent p.a. geschlagen haben. Die meisten Manager der über 40 verschiedenen Strategien, in die wir investieren, kennen wir persönlich und tauschen uns regelmäßig mit ihnen aus. Das verschafft uns ein gutes Gefühl zu wissen, wem wir unser Geld anvertrauen.

 

Steht bei der Anlageselektion von Einzelwerten eine Assetklasse besonders im Fokus?

Christian Mallek: Ja, das sind ganz klar Aktien. Auch hierbei handelt es sich um das Resultat von langfristig hervorragenden Strategen. Seit Beginn unseres Konzepts setzen wir beispielsweise die Empfehlungen eines renommierten Börseninformationsdienstes um, der sich auf die Analyse von unterbewerteten, zumeist deutschen Nebenwerten konzentriert. Wenn man global denkt, wie wir es tun, kommt man auch nicht um die hervorragende Leistung von Warren Buffet herum, dessen Erfolg wir uns mit der Berkshire Hathaway-Aktie schon vor Jahren in unseren Fonds geholt haben. Im Private Equity Bereich ist zudem die Expertise der Partners Group zu nennen. Deren Aktienentwicklung ist ein Traum für jedes international ausgerichtet Portfolio.

 

Wie ist das Risikomanagement beim SIGAVEST Vermögensverwaltungsfonds UI strukturiert? Was konnte der Fonds den fallenden Märkten vor allem im letzten Quartal des vergangenen Jahres entgegensetzen?

Christian Mallek: Wir schauen uns die wirtschaftlichen Rahmendaten und auch das technische Aktienumfeld an. Anhand dieser Indikatoren steuern wir diskretionär die Höhe unserer Aktienquote. Wenn wir diese reduzieren möchten, tun wir dies in der Regel über den Verkauf von Aktienindex-Futures, um nicht unsere Zielinvestments verkaufen zu müssen. Denn von denen erwarten wir uns ja eine bessere Entwicklung als vom Markt. Eine Zeitlang haben wir ein regelbasiertes Risiko-Overlay eingesetzt, das auch in fallenden Kursen gut funktioniert hat. Allerdings war uns in der anschließenden Erholungsphase die Auflösung der Absicherung zu behäbig, so dass wir zu unserem beschriebenen Ansatz zurückgekehrt sind, für dessen Ergebnisse wir u.a. von der WirtschaftsWoche als „Beste Vermögensverwalter 2016, 2017 und 2018“ ausgezeichnet wurden.

Wenn Sie das letzte Quartal 2018 ansprechen, so müssen wir feststellen, dass wir wie die Mehrzahl aller Marktteilnehmer nicht mit diesem extremen Rückgang gerechnet haben. Entsprechend war unsere Absicherung nicht ausreichend. Zum Jahresende haben wir deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Kursrückgänge unseres Erachtens völlig übertrieben waren und wir entsprechend hohes Aufholpotential in unseren Werten sehen. Dies ist bis jetzt auch eingetroffen. Manchmal muss man leider auch solche Schwankungen aushalten können, obwohl unser erklärtes Ziel ist, stabile und stetige Renditen zu erwirtschaften. Interessant war aber tatsächlich, dass im letzten Quartal 2018 so gut wie alles Hand in Hand gefallen ist. Das kommt in dieser Form auch nicht so oft vor.

 

Können Sie den typischen Anleger beschreiben, der in den SIGAVEST Vermögensverwaltungsfonds UI investiert? Welchen Anlagehorizont sollte er mitbringen?

Christian Mallek: In der Tat haben wir vom Kleinanleger mit monatlichen Sparplänen bis hin zu kirchlichen Versorgungskassen und Großinvestoren alle Anleger im Fokus. Wir selbst sind mit Großteilen unseres privaten liquiden Vermögens in unserem eigenen Fonds investiert, weil wir wissen, was darin geschieht. Der Anleger muss sich bewusst sein, dass er trotz einer extremen Risikostreuung das allgemeine Marktrisiko nicht gänzlich eliminieren kann. Wer solche Marktschwankungen aushalten und ggf. in Schwächephasen sogar nachinvestieren kann, hat mit unserem Fonds das ideale Instrument in der Hand. Denn mit nur einem Fonds investiert er in die erfolgreichsten Anlagestrategien. Aufgrund des aktienorientierten Charakters sollte der Investor aber schon einen Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren mitbringen.

 

Welche Vorteile haben Anleger, wenn sie in vermögensverwaltende Fonds investieren?  Was unterscheidet diese von anderen offenen Investmentfonds?

Christian Mallek: Der Vorteil liegt klar darin begründet, dass der Anleger quasi eine „Vermögensverwaltung light“ erwirbt, ohne dafür einen separaten Vermögensverwaltungsvertrag abzuschließen. Das Wesen einer Vermögensverwaltung liegt darin begründet, dass der Manager ein stetiges Auge auf die Entwicklung des Portfolios hat und in längeren Schwächephasen des Marktes die Risiken deutlich reduzieren kann. Im Ergebnis bedeutet dies in der Regel stetige Ergebnisse bei deutlich geringeren Schwankungen. Wer also neben einer guten Entwicklung auch noch ruhig schlafen möchte, ist in vermögensverwaltenden Fonds sicherlich sehr gut aufgehoben.

 

Herr Mallek, wie ist ihr persönlicher Marktausblick? Wie kann sich das Börsenjahr 2019 aus Ihrer Sicht entwickeln?

Christian Mallek: Auch wenn die Märkte schon ein schönes Kursfeuerwerk abgebrannt haben und es in dieser Geschwindigkeit sicherlich nicht weitergehen wird, so sind wir doch von einer positiven Entwicklung bis zum Jahresende überzeugt. Mangels Alternativen aufgrund der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und wegen des grundsätzlichen Charakters der Aktie als Beteiligung am Produktivvermögen, kommt man um diese Anlageklasse nicht herum. Wenn man diese Ansichten teilt, ist es eigentlich egal, ob die Aktienmärkte heute 100 Punkte höher oder tiefer stehen. Mit einem vermögensverwaltenden Konzept wie dem unsrigen und einem entsprechenden Anlagehorizont, steht einem Vermögensaufbau nichts mehr im Weg.

Herr Mallek, wir danken Ihnen recht herzlich für das Interview.

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